Agenturen / New York – Der UN Sonderbeauftragte für den Irak bat den UN Sicherheitsrat am Dienstag, die irakische Regierung aufzufordern, ein iranisches Dissidentencamp weiterhin offen zu lassen, obwohl es Pläne zur Räumung des Camps zum Ende des Jahres gibt.
Bagdad gab bekannt, dass es Camp Ashraf, welches von den Volksmojahedin Iran (PMOI) in der Diyala Provinz betrieben wird, zum Ende des Jahres schließen will, nachdem eine militärische Durchsuchung zur Mitte des Jahres Duzende Menschen getötet hatte.
Martin Kobler, der UN Sonderbeauftragte für den Irak sagte, er braucht eine Verlängerung der Frist von Bagdad, damit die UN genug Zeit hat, um die humanitäre Situation im Camp zu lösen und eine friedliche und tragbare Situation für die 3400 Menschen, darunter viele Familien, zu finden.
Die internationale Gemeinschaft wird die Bewohner in Drittländer aufnehmen müssen und wir fordern die Bewohner auf, dieses Versprechen ernst zu nehmen”, sagte Kobler gegenüber Reportern.
Kobler ergänzte, dass die UN die Bewohner nicht zwingen kann, in ihr Heimatland zurück zu gehen. Die Mojahedin haben viele Jahre lang von ihrer Basis Camp Ashraf aus gegen Teheran gekämpft und Teheran macht nun auf Bagdad Druck, das Camp zu schließen.
Die PMOI, auch als Mojahedin von Khalq bekannt, wurden 1965 als Opposition der Schahregierung im Iran gegründet. 1981 begannen sie den bewaffneten Widerstand gegen die neue islamische Regierung, die nach dem Schah an die Macht kam.
Mitte der 80er Jahre, auf dem Höhepunkt des Krieges zwischen dem Irak und dem Iran, erlaubte Saddam Hussein der Gruppe, eine Militärbasis nahe der iranischen Grenze zu benutzen.
Nach der US Invasion 2003 entwaffnete das US Militär die Gruppe und war wegen der extremen Gewalt im Land nach der Invasion für ihre Sicherheit zuständig.
Im Sommer 2008 wurde die Sicherheit des Camps an die irakische Armee übergeben.
Der Rückzug der US Truppen, der Ende des Jahres abgeschlossen ist, hat die Verwundbarkeit des Camps erhöht.
(Quelle: Deutsche Presse-Agentur 06.Dez. 2011)