Friday, March 29, 2024
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Anscheinend bezahlt der Iran einen langfristigen Preis

Original der deutschen Übersetzung von Robin Wright
Agenturen – Vertreter der britischen Regierung reagierten gestern verärgert, als sie hörten, dass Mahmoud Ahmadinejad am Mittwoch eine Pressekonferenz über die 15 vor zwei Wochen im Persischen Golf verhafteten britischen Seeleute und Marineangehörigen gab.

AusAnstelle, dass die iranischen Führer versprachen, die 14 Männer und eine Frau frei zu lassen und damit eine Krise zu beenden, die Teheran zu einem kurzzeitige Sieg verholfen hätte, bezahlen sie nach der Auffassung iranischer Experten sowie westlicher und iranischer Regierungsvertreter einen lang anhaltenden Preis.

Aus Quellen war zu hören, dass die iranische Regierung glaubt, Punkte gesammelt zu haben. Als die islamische Republik unter wachsendem Druck der Vereinten Nationen durch sein Nuklearprogramm stand, signalisierte Teheran, dass letzten Endes die Diplomatie – mehr als Konfrontation – die Probleme mit der internationalen Gemeinschaft entschärfen könne.

"sie haben das, was sie wollten", sagte Bruce Riedel, ein Specialist der CIA und des Nationalen Sicherheitsrates für den Mittleren Osten, der jetzt bei Brookings arbeitet. "Sie haben eine Botschaft übermittelt: Wenn Ihr nicht mit uns verhandelt, wenn Ihr glaubt, dass Ihr uns herumschubsen könnt, werdet Ihr einige garstige Überraschungen erleben. Aber wenn Ihr mit uns verhandelt, dann bekommt Ihr ein "Geschenk"." Ahmadinejad beschreibt die Freilassung als ein "Geschenk" zu Ehren des Geburtstages des Propheten Mohamed und zu Ostern.

Anstrengungen zur Befreiung der 15 britischen Inhaftierten spielten sich in der ersten Woche diplomatisch hinter der Bühne ab, bis das Unentschieden in der zweiten Woche internationalen Charakter annahm, als die Briten eine Erklärung über ihre Besorgnisse vor dem UN Sicherheitsrat gewannen. Der Umkehrpunkt nach iranischen und britischen Quellen war der Austausch diplomatischer Noten am letzten Wochenende, das den Prozess wieder zu stillen bilateralen Bemühungen zurückspulte. 

"Es gab eine Reihe von Aktivitäten in den letzten zwei Tagen, damit das Niveau der Rhetorik wieder heruntergeschraubt werden konnte, sagte ein höherer iranischer Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte. Die diplomatische Note Großbritanniens vom letzten Freitag zur Respektierung des iranischen Hoheitsgebiets sagt aus: "Das zeigt, dass es ein nützlicher und die Sache fördernder Weg ist, wenn mit dem Iran verhandelt wird. Und das geht nicht durch Bedrohungen." Der Regierungsvertreter erklärte: "Wenn Großbritannien das nicht vor den Sicherheitsrat gebracht hätte, hätten wir das schon früher lösen können."

Ahmadinejad, zu Hause unter Druck, weil er die utopischen Versprechen aus der Wahlkampagne von 2005 nicht einlöste, könnte ebenfalls einen Propagandasieg zu Hause errungen haben, weil er sich in der seit 1979 gefährlichsten Zeit gegen den Westen erhoben hat. Das Unentschieden mit Großbritannien lenkte von der UN Resolution 1747 ab, die neue Sanktionen wegen des iranischen Nuklearprogramms verhängte. Das geschah einen Tag nachdem die britische Schiffsbesatzung gefangen genommen wurde. Wenn auch der iranische Höchste Nationale Sicherheitsrat und der höchste Führer Ali Khamenei letzten Endes die Schlüsselentscheidungen in der Außenpolitik treffen, so zeigte das iranische Fernsehen doch, als sich die britischen Seeleute bei ihm bedankten.

"Er ist in diesem Moment bei seinen eigenen Unterstützern populärer geworden", sagte Christopher Rundle, ein britischer Diplomat a.D., der im Iran arbeitete.

Zu einer Zeit, in der fünf Mitglieder seiner Revolutionären Garden von den Vereinten Staaten im Irak gefangen gehalten werden, bestätigt Irans beste militärische Eliteeinheit ebenfalls, dass sie das "wie Du mir, so ich Dir -Spiel" beherrscht, erklärten Experten. Die Briten wurden durch die Marineeinheiten der Garden ergriffen. "Die Revolutionären Garden wollten ein Signal an die USA und das UK senden, dass "wir werden Dich beschmutzen, wenn Du uns beschmutzt. Wir wissen, wo Du verwundbar bist", sagte Riedel, der glaubt, dass es eine Verbindung zwischen beiden Fällen gibt.

Das US Militär hatte die fünf während einer Razzia in Nordirak in der Stadt Irbil am 11. Januar gefangen genommen. Der Iran hatte ihre Freilassung drei Tage vor der Gefangennahme der Briten erwartet. Obwohl Vertreter aus den USA und aus Großbritannien dementieren, dass es irgendeine Verhandlung oder Gegenleistung für die 15 Briten gegeben hätte, erlaubten die Vereinten Staaten den Iranern zum ersten Mal den Besuch von einem Vertreter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes und erwägt, ob der Iran konsularischen Zugang zu ihnen erhalten soll, erklärte der Vertreter der USA.

Dennoch bezahlt der Iran wahrscheinlich einen langfristigen Preis für das Verhaftungsdrama, denn er hat mit diesem Schurkenstreich anscheinend wieder gegen internationales Recht verstoßen, ließen Experten und Regierungsvertreter hören. Letzten Endes erkennt der Iran an, dass die Krise jetzt beginnt, ihren Preis zu fordern, weil der Druck von Verbündeten und anderen islamischen Ländern noch stärker wird, sagten Regierungsvertreter und Experten. Sogar Syrien drängte den Iran, die Briten frei zu lassen, wurde aus syrischen und US-amerikanischen Quellen bekannt.

"Sie sind auf Kosten der Langzeit Strategie so mit Kurzzeitproblemen beschäftigt, wie der Westen zu unterlaufen und wie der Durchbruch zu erreichen ist. Sie haben sich selbst ein Bein gestellt", sagte Karim Sadjadpoor von der Carnegiestiftung für internationalen Frieden: "Sie spielen die Einzelzüge eines Schachspielers und nicht die Langzeitstrategie eines Schachspiels. Langfristig unterlaufen sie ihre Möglichkeit, ausländischen Investitionen anzuziehen und gute Beziehungen" zur Außenwelt zu haben.

Teheran war ebenfalls unfähig, erfolgreich öffentliche Unterstützung für ein andere langfristige Machtprobe zu erhalten wie bei der Geiselnahme von 1979-1081, in die 52 amerikanische Diplomaten verwickelt waren, fügte der Experte hinzu. "Da war kein nationalistischer Ausweg", sagte Patrick Clawson vom Washingtoner Institut für Nahostpolitik: "Alle Leute von denen Du normalerweise annimmst, dass sie Schaum vor dem Mund haben, waren einfach nicht da."

Beitrag von der Forscherin Karla Adam in London.