von Mohammad Mohaddessin
Die Demokratie im Nahen Osten und in der islamischen Welt ist vom islamischen Fundamentalismus, dessen Herz während der Herrschaft der Theokratie in Teheran schlägt, als Geisel genommen worden. Die Mullahs setzen ihre ökonomischen, politischen, diplomatischen und terroristischen Hebel an und nutzen die religiösen Gefühle der Muslime auf der ganzen Welt zu ihren Gunsten aus. Sie heben den demokratischen Prozess in ihren Gemeinschaften aus den Gleisen und drücken dem islamischen Fundamentalismus in deren Ländern ihr Brandzeichen auf.
Der Iranische Widerstand hat im vergangenen Jahrzehnt immer wieder vor dieser Bedrohung gewarnt. Dieses Phänomen war in der Vergangenheit kurze Zeit erfolglos auch in Algerien, Jordanien, Ägypten und andere moslemischen Ländern festzustellen. Aber die aktive Einmischung der iranischen Theokratie in die Angelegenheiten des Irak und die ungeheuren Wahlmanipulationen dort, bestätigen die Realität im Iran.
Durch die Ausnutzung der jetzigen Lage im Irak, versuchte Teheran, den Sieg seiner eigenen Kandidaten zu sichern, als einen Teil der Bemühung, einen fundamentalistischen Staat in jenem Land zu errichten. Die Geistlichen sehen den Irak als ein Sprungbrett, um den Nahen Osten und die islamische Welt zu beherrschen.
Nachdem es ihnen versagt war, ihr Ziel im achtjährigen Krieg mit dem Irak zu erreichen, der wenigstens eine Million iranische Opfer hinterlassen hat, nutzen die Mullahs jetzt die von den USA und der Koalition eingeführten Demokratisierungs- und Wahlprozesse im Irak, um ihr Ziel zu erreichen.
Dies geschieht, obwohl das iranische Regime und seine Agenten von einer großen Mehrheit der Iraker höchst verachtet werden. Im Gegensatz zu anders lautenden Aussagen sind Pro-Teheranische Kandidaten nicht in der Lage, das politische Leben im Irak ohne die Einmischung des iranischen Regimes zu beeinflussen. Abgesehen von den Iranern selbst hat keine andere Nation mehr unter der iranischen Art islamischer Gesetze gelitten als die Iraker.
Die Einmischung der Mullahs im Irak in den 33 Monaten seit dem Untergang der vorherigen irakischen Regierung ist kein Geheimnis gewesen. Von Anfang an haben die Vertreter des iranischen Regimes offen Anspruch auf den Gewinn des Krieges erhoben. Sie sagten, die USA hätten den Mullahs den Weg in den Irak bereitet, indem sie ihren alten Feind, das Bath-Regime ausgeschaltet und die Hauptopposition, die Volksmojahedin Iran (PMOI), neutralisiert hätten.
Teheran ist davon überzeugt, dass der Westen, vor allem die USA, dazu verurteilt seien, das nukleare Streben des Regimes zu akzeptieren, weil sie durch diesen Fehler angesichts des Einflusses Teherans im Irak verwundbarer geworden wären.
Demokratie und Frieden sind ein Gräuel für den islamischen Fundamentalismus. Das herrschende fundamentalistische Regime im Iran verbindet die absoluten Gesetze der Geistlichkeit auf der einen Seite mit der Idee von einem islamischen Reich und dem Export von Terrorismus und Fundamentalismus auf der anderen.
Solange die Mullahs in Teheran an der Macht sind, wird es weder Demokratie in Irak noch Frieden im Nahen Osten geben. Die neuesten Tiraden von Mahmoud Ahmadinejad gegen Israel stehen im Einklang mit dem Grundsatz von Teheran, Chaos im Nahen Osten zu verbreiten. Aber aus geopolitischen, strategischen und religiösen Gründen steht die Oberherrschaft im Irak im Brennpunkt der Politik des iranischen Regimes, weil das sein Fortschreiten in anderen Gebieten voran bringen würde.
Die Trägheit dem islamischen Fundamentalismus gegenüber und die Ignoranz seiner Bedrohung, besonders im Irak, ist ein Rezept für eine Katastrophe. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Teheran Atomwaffen beschafft. Daher ist es heute entscheidender als je zuvor, eine vereinte Front zu bilden, die alle demokratischen Kräfte einschließt und der Bedrohung von Frieden und Demokratie regional und in der islamischen Welt entgegenwirkt.
Mohammad Mohaddessin, Vorsitzender des auswärtigen Ausschusses des Nationalen Widerstandsrats Irans