NWRI – Auf einem Krisentreffen in Berlin will die Europäische Union über ihre Reaktion beraten. EU-Diplomaten sprachen in Brüssel von einer "sehr ernsten Lage." Es sei "höchst fraglich," ob die Atomgespräche zwischen der EU und Iran tatsächlich wie geplant am 18. Januar aufgenommen werden könnten.
Die USA verurteilten die Entfernung der Siegel an der Anlage von Natanz scharf. Die iranische Führung zeige damit "ihre Missachtung der internationalen Besorgnis und der internationalen Diplomatie," sagte der US-Botschafter bei der IAEO, Gregory Shulte, in Wien. Die USA fordern seit Jahren internationale Sanktionen gegen Teheran.
Ein Sprecher des britischen Premierministers Tony Blair äußerte sich besorgt. Die internationale Gemeinschaft verfolge die Entwicklung in Iran mit zunehmender "Ungeduld" und die Staatengemeinschaft verliere die Geduld mit Teheran. In London werde nicht mehr ausgeschlossen, den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) einzuschalten.
Der britische Außenminister Jack Straw sagte, Iran habe abermals gegen Resolutionen der IAEO verstoßen. Die Entscheidung Teherans sei "sehr Besorgnis erregend."
Ähnlich äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Frankreich warnte Iran und Nordkorea vor einer militärischen Nutzung der Kernkraft. "Jeder gesteht Iran oder Nordkorea das Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie zu," sagte Präsident Jacques Chirac in Paris. "Doch die internationale Gemeinschaft muss unbedingt dafür sorgen, dass die eingegangenen Verpflichtungen im Interesse der Sicherheit aller geachtet werden."