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Die Proteste im Iran und die zunehmende Entschlossenheit der Menschen: Wie wird die Welt reagieren?


Verfasst von Mehdi Oghbai
3. Oktober 2022
Im ganzen Iran erheben sich Proteste. Ausgelöst durch den Tod einer jungen Frau in den Fängen der Moralpolizei des Regimes, verwandelten sich die Demonstrationen schnell in etwas, was viele Beobachter als die iranische Revolution betrachten. Die Iraner haben ihren blanken Willen zum Sturz des Regimes gezeigt. Aber was werden Antwort und Reaktion der Welt sein?
Die Straßen überall im Iran sind Augenzeugen eines wachsenden Zorns und zugleich eines Hochgefühls der Menschen. Die Vielfalt der Protestierenden spiegelt ihren gemeinsamen Wunsch nach einem Regimewechsel wieder.

In seiner Reaktion auf die wachsende Welle der Opposition überall im Iran hat das Kleriker Regime seine Zuflucht bei brutaler Repression durch die Entsendung von Anti-Aufruhr- und anderen bewaffneten Kräften in verschiedene Städte genommen. Meldungen und Videos, in deren Besitz die iranische Opposition gelangt ist, zeigen, dass die Sicherheitskräfte das Feuer auf unbewaffnete Zivilisten eröffnet haben.

Am 2. Oktober sind die Sicherheitskräfte in die Sharif Universität für Technologie eingedrungen. Videos lassen erkennen, dass die repressiven Trupps scharfe Munition benutzt und mit Knüppeln auf protestierende Studenten eingeschlagen haben.

Laut den staatlichen Medien wurden Dutzende der Protestierer, die das Regime als „Rädelsführer“ bezeichnet hat, verhaftet und ins Evin Gefängnis und auf eine Militärbasis im Afsarieh Bezirk gebracht.

Am Freitag, dem 1. Oktober, haben Angehörige des IRGC das Feuer auf Betende in Zahedan in der Provinz Sistan und Belutschistan eröffnet und Dutzende getötet und Hunderte verletzt.

Erkenntnissen der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK), zufolge wurden bisher mehr als 400 Protestierer von der herrschenden Theokratie getötet.

Trotz des heftigen Vorgehens setzen die iranischen Protestierer ihren Aufstand fort. Ihr Geist ist nicht zu brechen und ihre Hingabe für die Befreiung ihres Landes ist eisern. Sie haben alle Angst verloren. Jede Kugel, die die Schufte des Regimes abfeuern, trägt zur Entschlossenheit der Protestierenden bei.

An die Stelle eines jeden Märtyrers, der fällt, tritt ein anderer mutiger Protestierer. Iranische Frauen und Jugendliche, die die Proteste anführen, haben mit ihrer Tapferkeit eine moderne Legende geschaffen und das Regime kann nichts gegen sie ausrichten.

Die Standfestigkeit des iranischen Volkes, besonders die Ausdauer iranischer Frauen, hat eine beispiellose internationale Solidarität ausgelöst. Bekannte Politiker, Abgeordnete, Regierungen und sogar Schauspieler und Sänger haben die Tapferkeit des iranischen Volkes gepriesen und die Gräueltaten des Regimes verurteilt.

Aber je mehr Zeit vergeht, desto dringlicher wird es, dass die Weltgemeinschaft ihre Unterstützung der bedeutenden iranischen Proteste auf die nächste Stufe hebt.

Der Iran steht an der Schwelle zur Revolution ganz wie die antimonarchische Revolution von 1979.

Anders als das Regime des Schahs, das unter internationalem Druck und dem Aufstand der Menschen nachgab, kennt das Kleriker Regime keine Grenzen bei der Gewaltanwendung, wenn es um den Machterhalt geht.

Die neuesten Filmaufnahmen, die zeigen, wie die Repressionskräfte Protestierende töten, und die steigende Zahl der Opfer bezeugen das.

Laut der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat das iranische Volk ein Recht auf legitime Selbstverteidigung gegen die ungezügelte Gewalt des Regimes. Den Iranern steht auch das Recht auf Selbstbestimmung zu und sie haben deshalb das Recht, ihre Zukunft frei zu wählen.

Als es den syrischen Aufstand gab, folgten Tausende von internationalen Verurteilungen. Aber die Führer der Welt waren nicht in der Lage zu handeln, als es notwendig gewesen wäre, das Blutvergießen Bashar al-Assads zu stoppen. Dasselbe passierte 2009, als die US-Administration sich gegenüber dem Aufstand des iranischen Volkes blind stellte.

Die Untätigkeit der Weltgemeinschaft hat die autoritären Regimes nur darin bestärkt, straflos Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen.

Jetzt haben die Iraner und ihr organisierter Widerstand gezeigt, dass sie nicht mehr zurückweichen von ihrem Anspruch, ein freies Land zu haben. Der Ball liegt nun auf der Seite der internationalen Gemeinschaft. Werden sie da auf der richtigen Seite der Geschichte stehen und ihren moralischen und rechtlichen Verpflichtungen nachkommen oder werden sie nur dabei stehen und mit ihren Verurteilungen fortfahren?