Friday, March 29, 2024
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Rede Maryam Rajavis bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer im Camp Ashraf

NWRI – Nachfolgend lesen Sie die Übersetzung von Auszügen aus der Rede von Maryam Rajavi, der vom Nationalen Widerstandsrat Iran gewählten Präsidentin, anläßlich der Trauerfeier zu Ehren der Opfer in Ashraf am 2. August 2009 in Auvers-sur-Oise (Frankreich):

Maryam Rajavi, head of the National Council of Resistance of Iran (NCRI), attends a memorial service in Auvers-sur-Oise, near Paris, August 2, 2009. Iraq's government acknowledged on July 30 that seven Iranian exiles were killed when Iraqi forces took control of their camp this week north of Baghdad. Government spokesman Ali al-Dabbagh had earlier denied anyone died in the clashes between Iraqi forces and protesters who tried to block their entry into Camp Ashraf, home to the People's Mujahideen Organisation of Iran (PMOI) for two decades.

Als ich die reinen, unschuldigen Leichname meiner lieben Siayash [Nezamolmolki] und Hanif [Emami] sah, wäre ich gern an der seite meiner Brüder Hassan [Nezamolmolki] und Ali [Emami] wie auch meiner Schwestern Shayesteh und Asefeh [Emami] gewesen, um diesen innig geliebten [Opfern] Lebewohl zu sagen.

Ich denke darüber nach, dass ich nicht dort war, um mich von Mehrdad, Amir, Fardin, Mohammad-Reza. Hossein, Alireza und anderen Opfern zu verabschieden und für sie zu beten. Warum war ich nicht dort, im mich um jede einzelne Eurer Wunden selbst kümmern zu können?
Und Hunderte ähnlicher Gedanken rasen durch meinen Kopf!

Ich grüße Euch, weil Ihr für die Ehre und die Würde des iranischen Volkes steht.
Und ich grüße die Verwundeten und die Gefangenen, die als Geiseln mitgenommen wurden.

Lieber Gott, bitte, gewähre mir die Ehre in diesem größten Freiheitskampf an der Seite der Flüchtlinge in Ashraf zu sein, an der vordersten Front zur Verteidigung des iranischen Volkes und in der wichtigsten Bastion zur Verteidigung der Würde und auch dann, als
"es Erde vom Himmel regnet, inmitten vom Hagel der Kugel und Steine,
Gummiknüppel, Äxte, Schlagstöcke und Eisenstöcke herniederprasseln
Und wir durch Tränengas, Granaten und heißes Wasser navigieren,
Als wir gepanzerten Fahrzeugen gegenüberstehen, die uns Flüchtlinge in Ashraf überfahren wollen,
und vor den Laderm, die ihre Schaufeln in die Köpfe der Flüchtlinge wie in einen Hügel eingraben.

Mit welchen Worten können wir all die Grausamkeiten beschreiben? Und welche Worte können wir auf der anderen Seite benutzen, um den Mut und die Beharrlichkeit zu beschreiben? Man braucht nur zu fragen, welche Errettung größer sein könne. Und welcher grad an Unschuld verblüffender ist.

Gewiss mit all Eurem Mut, Eurer Entschlossenheit, Eurem Anstand und Eurer Reinheit und mit all Eurer Ehrlichkeit und den Opfern enthüllt Ihr die hohen Gipfel Eurer gerechten Sache. Und wie glorreich ihr die Unschuld dieses Widerstandes zeigt und beweist, dass das iranische Volk ein Recht auf Widerstand hat.

Ihr habt auf die gleiche Weise auch gezeigt, wie tief, falsch und unbestimmt die Rinnsteine der Brutalität und Unmenschlichkeit der Mullahs sind und wie unehrenvoll ihre Gewährsleute im Irak handeln.

Ihr habt die ganze Welt erschüttert. Ihr habt das Bewußtsein der Menschen wachgerüttelt und die Echos der Schmerzensschreie der benachteiligten Menschen sind überall zu hören.
Ja, dass ist der rotgefärbte Aufstand in Ashraf, das ruhmvollste Kapitel der Befreiungsgeschichte des iranischen Volkes!
Wer fragt, woher die mutigen Söhne und Töchter Irans ihren Mut bei den landesweiten Aufständen geschöpft haben, braucht nur nach Ashraf zu schauen. Durch diese Vorhut inspiriert, sind sie gewachsen, um sich solch einem Aufstand zu stellen.

Die Botschaft des legendären Widerstands in Ashraf ist, dass Beharrlichkeit und Widerstand für die Freiheit kein Ende kennen.
Die absolute klerikale Herrschaft kann die desillusionierten Bevölkerung weder in Evin, in Kahrizak [Folterkammern] oder in den Straßen von Teheran oder auf dem Beheshte Zahra Friedhof besiegen. Und so hat es auch nicht die Möglichkeit, die PMOI in Ashraf zu besiegen.

Und mit welchen Beweisen kann noch überzeugender dargestellt werden, dass der Fluch des Höchsten Führers gebannt ist?

Die strategische Front für den Kampf der iranischen Nation ist das unerschütterliche blutbefleckte Ashraf!
Warum hat das absolute klerikale Regime seine Lakaien in den Iran beauftragt, auf solche eine blutige Weise während der landesweiten Aufstände des iranischen Volkes Ashraf City anzugreifen?

Weil das Anliegen von Ashraf das gleiche Anliegen ist, wie die Aufstände des iranischen Volkes für Freiheit. Und die Aufstände zum Sturz des mörderischen Höchsten Führers gleichen Ashraf, das sich für die ganze Nation multipliziert hat.

Vor einigen Monaten, als Khameini den höchsten Beamten – darunter auch Nouri al-Maliki – den Befehl gab, Ashraf so schnell wie möglich auszumerzen, hat er die Pferde gesattelt, um seine Diktatur zu katapultieren.

Vor allem anderen wollte er die Hauptbedrohung für sein Regime – nämlich Ashraf City – zerstören.
Und nun, angesichts der Aufstände des iranischens Volkes, greift Khamenei aus der Position eines Besiegten und Verzweifelten heraus Ahsraf an.

An jenem Tag hat Khamenei einen großen Fehler begangen; und heute ist der Fehler noch hundert mal größer, weil er seine Marionetten im Irak blamiert hat und sie nun verachtet werden. Und er hat ebenfalls gezeigt, dass im Übrigen all seine Furcht vor der PMOI und Ashraf City aus ihrer starken Verwurzelung im Herzen der iranischen Gesellschaft resultiert.

Für die Regierung im Irak, die vom iranischen Regime gesponsert wird, bedeutet die Angriffe auf Ashraf, dass diese Regierung ihr politisches Schicksal mit einem Regime verbunden hat, dass inmitten der iranischen Volksaufstände keine Zukunft hat.
Ich muss auch daran erinnern, dass wir in den Monaten vor der Übergabe des Schutzes von Ashraf die führenden amerikanischen Vertreter vor den Konsequenzen eines solchen Transfers gewarnt haben.

Die entsetzlichen Verbrechen, die das irakische Militär an den Flüchtlingen in Ashraf begangen haben, zeigt die Ausmaße der ernstzunehmenden Warnungen.
Ja, diese Schande, vor allem die Unterdrückung und das Massaker an der PMOI wird ein Schandfleck für die Regierung unter Maliki bleiben, so wie das auch auf das Massaker der islamischen revolutionären Garde im Iran am iranischen Volk zutrifft.
Heute müssen wir auch vor den Konsequenzen warnen, die sich aus dem Versagen der amerikanischen Regierung ergeben. Sie hat versäumt, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um die Flüchtlinge in Ashraf zu schützen und die Belagerung, die Angriffe und das von den irakischen Truppen verursachte Blutvergießen zu stoppen.
Natürlich wird nun die Scham durch das Schweígen angesichts der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Ashraf als das Erbe der Obama Administration niedergeschrieben. 
Seit Beginn der landesweiten Aufstände habe ich den westlichen Regierungen immer wieder gesagt, dass sie nun schon nicht darauf vorbereitet, die Revolte des iranischen Volkes gegen die absolute Tyrannei der klerikalen Herrschaft zu unterstützen, wenigstens neutral bleiben sollten.
Jetzt warne ich die amerikanische Regierung noch einmal, wenn sie die Versprechen zum Schutz der Flüchtlinge von Ashraf wieder nicht einhalten, würde das ihre Neutralität zugunsten des klerikalen Regimes verletzen.
Es ist ebenfalls klar, dass dank des Widerstands des iranischen Volkes die unverhofften Gewinne für das Regime zu Ende gegangen sind und es gibt nun keine nationalen oder internationalen Faktoren, die in der Lage wären, die zunehmenden Moment des Sturzes des Regimes zu verhindern.

Wenn die Welt 1988 nicht sehen konnte, was sich hinter den Mauern [der Gefängnisse] von Evin, Gohardasht, Dezelabad und Adelabad abspielt und welche abscheulichen Verbrechen Khomeini und seine Handlanger an der PMOI begingen – insbesondere das Massaker an 30.000 Gefangenen, weiß die ganze Welt heute seit der letzten zwei oder drei Tage welche humanitäre Katastrophe und welche Bestrafungen einander ablösten.

Hier möchte ich meine Dankbarkeit allen Männern und Frauen, die im Irak auftauchten,um die PMOI zu unterstützen, und jenen ehrwürdigen Irakern gegenüber zum Ausdruck bringen, die als Mitglieder des irakischen Parlaments und als Politiker des Lands, in Parteien, als Stammesführer ebenfalls an der Seite der PMOI standen und stehen.

Ich wünsche der großen Familie der Flüchtlinge in Ashraf und den Familien der Opfer, all den Schwestern und Brüdern und all denen die Tränen vergossen und für Ashraf in den letzten Tagen im Iran und in der ganzen Welt gebetet  haben, Geduld.

In diesen Tagen habe ich erfahren, dass die PMOI in Ashraf einen unbefristeten Hungerstreik begonnen hat. Ihr Streik mit den verwundeten und geschlagenen Körpern ist für mich und uns alle sehr schmerzhaft.

Zur gleichen Zeit haben unsere Mitkämpfer in verschiedenen Plätzen der Welt ihren eigenen Hungerstreik und Sitzstreiks initiiert, um die Flüchtlinge in Ashraf zu verteidigen.

Ich bete für die Gesundheit jedes einzelnen von ihnen.

Ich bin sicher, dass die Kraft des Weltbewußtseins auf der Seite Ashrafs in diesem Kampf ist und ich hoffe, dass die Menschenrechtsorganisationen und internationalen Körperschaften weiter ihre legitimen Forderungen erheben und die weitere Katastrophe und ihre Konsequenzen verhindern.

Ich grüße meine Mitkämpfer im Iran, die in diesen Tagen ihre Stimmen zur Unterstützung von Ashraf mit ihrer Forderung "Tod dem Diktator" verbunden haben und jene, die Khamenei einen gefährlicheren Schlag versetzten, als sie ihre Proteste mit Ashraf in Verbindung brachten.

Das ist die Antwort für einen entsetzlichen Diktator und er muss wissen, dass er dem Beschluss und dem Willen der PMOI und des aufgestandenen Volkes niemals entkommen wird. Wie stark er auch die Brutalität steigern mag, es wird gegenteilige Wirkung zeigen.

Ich danke Euch allen meine lieben Freunde und ich grüße Sie.