VON: Alana Goodman / Quelle: Free Beacon
Der neu gewählte iranische Präsident Hassan Rowhani gehörte zu dem besonderen Komitee der iranischen Regierung, das im Jahre 1994 die Bombardierung eines jüdischen Zentrums in Buenos Aires plante. Das besagt die Anklage des mit der Untersuchung des Falls befaßten Staatsanwaltes der argentinischen Regierung.
Das AMIA-Bombardement gilt als der destruktivste Terror-Akt in der Geschichte Argentiniens; dabei wurden 85 Personen getötet und hunderte verletzt. Die argentinische Regierung beschuldigt die iranische Regierung, den Angriff geplant zu haben, und legt seine Ausführung der mit dem Iran verbundenen Hisbollah zur Last. Zahlreiche ehemalige und gegenwärtige iranische Beamte werden im Zusammenhang mit dem Bombardement von Interpol gesucht.
Der frühere Angehörige des iranischen Geheimdienstes Abolghasem Mesbahi, der sich in den späten 90er Jahren vom Iran absetzte, hat bezeugt, die Entscheidung zu dem Angriff sei im August 1993 durch ein besonderes Operations-Komitee gefällt worden, das mit dem mächtigen „Höchsten Nationalen Sicherheitsrat“ verbunden war.
Der Anklage von 2006 zufolge bezeugte Mesbahi, auch Rowhani – damals Sekretär das Höchsten Nationalen Sicherheitsrates – habe dem besonderen Komitee, als es dem AMIA-Bombardement zustimmte, angehört.
„Zu der Rolle des Komitees bei der Entscheidung über den AMIA-Angriff erklärte Moghadam, sie sei unter der Leitung von Ali Khamenei getroffen worden; die übrigen Mitglieder des Komitees waren (der damalige iranische Präsident Ali Akbar Hashemi) Rafsanjani, Mir Hejazi, Rowhani, Velayati und Fallahijan,“ heißt es in der Anklageschrift.
Der Höchste Führer Ali Khamenei war der Klageschrift zufolge der Leiter des besonderen Komitees; Khamenei und Rafsanjani trafen die endgültige Entscheidung zu Gunsten des Angriffs.
Während Rowhani beschuldigt wird, an den Diskussionen über das geplante Bombardement teilgenommen zu haben, ist es nach Meinung von Iran-Experten sehr unwahrscheinlich, daß seine Zustimmung erforderlich gewesen wäre.
„Die Macht, über die Rowhani damals verfügte, leitete sich von einer Person ab: Rafsanjani,“ erklärte Reuel Gerecht, ein ranghohes Mitglied der „Foundation for Defense of Democracies“.
„Was das Bombardement betrifft,“ setzte Gerecht fort, „so duldet es keinen Zweifel, daß Rowhani davon wußte; denn Rafsanjani mußte ihm zustimmen, auch wenn seine eigene Zustimmung nicht erforderlich war. Er hatte eine untergeordnete Position. Aber er muß von allen Diskussionen erfahren haben, die zu dem Angriff führten.“
Rowhani wurde von den Medien und einigen Anhängern des iranischen Regimes trotz seiner engen Verbindung mit Khamenei, dem Höchsten Führer des Iran, als gemäßigter Reformer dargestellt. Er unterstützte aber auch im Jahre 1999 das brutale Vorgehen gegen demonstrierende Studenten und behauptete, als Leiter der Verhandlungen des Iran mit den Europäern über das iranische Nuklearprogramm den Westen getäuscht zu haben, so daß er mit dessen Fortsetzung einverstanden war.
Gerecht erklärte, es sei schwierig, ohne mit den tatsächlichen Überlegungen vertraut zu sein, zu entscheiden, welche Rolle Rowhani bei dem AMIA-Bombardement gespielt hat. Er fügte aber hinzu: „Rowhanis Hintergrund läßt keineswegs die Annahme zu, er habe betreffs einer Bombardierung von Feinden der (Islamischen) Republik moralische Skrupel gehabt.“
„Höchstwahrscheinlich hätten wir davon gehört, wenn (Rowhani während der Sitzung) aufgestanden wäre und gesagt hätte: ‚Tut das nicht, es wäre eine Schande!’“, sagte Gerecht. „Wir hätten davon erfahren.“