Teheran soll weiterhin wichtige Teile seines Atomprogramms verheimlichen.
Die Presse – WIEN (red.). 24.11.200 – Irans Opposition hat am Mittwoch erneut schwere Vorwürfe gegen das Regime in Teheran erhoben: Bei einer Inspektion der militärischen Forschungsanlage Parchin soll Iran den Inspektoren der Internationalen Atomenergieagentur IAEA einen Ort verheimlicht haben: Man habe nur Stellen hergezeigt, wo Luftabwehr- und U-Boot-Jagdsysteme gebaut würden, sagte Ali Safavi, Mitglied des Nationalen Iranischen Widerstandsrats NCRI, in Wien. Einige Kilometer entfernt, in der "Sektion 1", werde aber in mit Blei abgedeckten Tunnels mit Laser-Urananreicherung experimentiert.
Dabei wird Uranerz verdampft und mit Laserlicht bestimmter Wellenlänge bestrahlt. Dadurch laden sich Uran-235-Isotope (sie eignen sich für Brennstäbe von AKW und Atombomben) elektrisch auf und können in einem elektrischen Feld abgetrennt werden. Das Verfahren ist aber so kompliziert, dass es selbst Industrieländer nicht weiter verfolgen.
Die Vorwürfe (der NCRI hatte 2002 Informationen veröffentlicht, die Irans geheimes Atomprogramm auffliegen ließen) kommen am Tag vor dem Treffen des IAEA-Gouverneursrats zur Causa Iran. Die Streitparteien USA/EU sowie Iran signalisierten zuvor Bereitschaft für neue Gespräche über das umstrittene Atomprogramm. Angeblich sollen die Gespräche um den 6. Dezember in Wien stattfinden.