Empört äußerten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Jacques Chirac über die antisemitistischen Äußerungen von Ahmadinejad. Als Bundeskanzlerin weise sie die Äußerungen "mit aller Schärfe" zurück, sagte Merkel. "Ich bin sicher, dass die Mehrzahl der internationalen Staatengemeinschaft sehr ähnlich denkt." Chirac ergänzte, er habe die Worte des iranischen Präsidenten "mit Entsetzen" zur Kenntnis genommen.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hatte im iranischen Fernsehsender El Alam am Rande eines Gipfeltreffens der Organisation der Islamischen Konferenz in Mekka gefordert, Deutschland und Österreich sollten "eine, zwei oder egal wieviele ihrer Provinzen" abgeben, damit dort ein jüdischer Staat entstehen könne.
Ahmadinejad fragte, warum die Palästinenser für die Verfolgung und Ermordung der Juden im Zweiten Weltkrieg "den Preis zahlen" sollten. Die Juden seien in Europa "unterdrückt" worden, daher müsse ihnen "ein Teil Europas" gegeben werden, damit sie dort ihren Staat einrichten könnten. Der Iran würde eine solche Initiative unterstützen
Ahmadinejad bezweifelt Holocaust
Ahmadinedschad stellte außerdem einen Zusammenhang zwischen der europäischen Unterstützung des Staates Israel und dem Holocaust her. "Mehrere europäische Staaten bestehen darauf, dass Hitler Millionen Juden verbrannte und in Konzentrationslager steckte."
Erst im Oktober hatte Ahmadinedschad mit der Forderung Empörung ausgelöst, Israel "von der Landkarte zu tilgen". Die religiöse Führung des Landes betrachtet Israel, das in Reichweite iranischer Raketensysteme liegt, als Erzfeind.