Friday, March 29, 2024
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Iran: Worum Ahmadinejad und die Larijani Brüder wirklich kämpfen

 

NWRI – Wieder einmal sorgt der Machtkampf in den Fraktionen des iranischen Regimes für Schlagzeilen in der ganzen Welt. Doch die meisten Schlagzeilen fokussieren sich dabei auf die falschen Dinge. 

Der gut dokumentierte Streit zwischen dem früheren Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad und dem Justizchef Ajatollah Sadegh Amoli Larijani und seinem Bruder, Parlamentssprecher Ali Larijani, ist eigentlich keine Schlagzeile wert, denn um was es wirklich geht, wird nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen.

Der vorgegebene Grund des Kampfes

 

Ahmadinejad, den mehrere Anschuldigungen wegen Korruption verfolgen, beschuldigt die Larijanis, dass er keinen fairen Prozeß erhält und das nur seine Feinde verteidigt werden. Er hielt sogar am Schrein des Shah Abdol-Azim in Süden von Teheran einen Sitzstreik ab, um dagegen zu protestieren.

Er behauptet, die Justiz sei unfair und mache Druck auf ihn und seine Verbündeten. Er beschuldigt die Larijani Brüder weiter, dass sie seine Regierung gestürzt haben und er schrieb sogar einen Brief an den obersten Führer des Regimes, Ali Chamenei, in dem er die aktuelle Regierung von Hassan Rohani kritisiert. 

Ahmadinejad sagt, dass das Volk „mit Rohani unzufrieden ist“ und dass es „seinen Glauben an die Justiz“ verloren hat. Es gibt in der Tat Hunderte Proteste gegen die Korruption des Regimes und eine unfaire Justiz im Iran. Diese Demonstrationen finden jeden Tag statt. Die Aussage „unzufrieden“ umschreibt diese Tatsache mehr als mild. 

 

Der wahre Grund des Kampfes

 

Es ist nichts Neues, dass das iranische Regime ein massives Problem mit Korruption hat. Viele hochrangige Vertreter des Regimes stopfen zuerst einmal ihre eigenen Taschen voll, dann unterstützen sie terroristische Gruppen, dann die Revolutionsgarden (IRGC).  

Es ist auch nichts Neues, dass das Justizsystem des Regimes nicht gerecht ist. Es ist sogar völlig ungerecht und zahllose unfaire Prozesse und ungerechtfertigte Inhaftierungen durch den sogenannten „Justizminister“, der auf internationalen Sanktionslisten steht, weil er den Terrorismus unterstützt und am Massaker von 1988 an 30.000 politischen Gefangenen teil nahm, finden auf regulärer Basis statt. 

Es ist ebenso sicher, zu sagen, dass sich keine der Fraktionen um das iranische Volk sorgt. Sie sind nur Schachfiguren in einem Machtspiel. Niemand von ihnen ist unschuldig im Sinne der Korruption oder im Verfolgen der falschen Leute.  

Der wahre Grund des Kampfes ist, dass Chamenei bald stirbt und die Mitglieder der Regimes bereits jetzt um seine Nachfolge rangeln. Diejenigen im Lager von Ahmadinejad wollen ihn als neuen obersten Führer sehen, damit sie dann selbst davon profitieren können, wenn er an der Macht ist. Diejenigen im Lager um Larijani haben exakt die gleichen Absichten mit ihrem Kandidaten. 

Der innere Machtkampf hat nur ein gutes Zeichen: Dass das iranische Regime vor seinem Ende steht