Saturday, July 27, 2024
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Proteste im Iran: Schockierendes Eingeständnis des Innenministers des Regimes

Hunderttausende Menschen nahmen an den Protesten im Iran in diesem Monat teil in mindestens 100 Gebieten von Teheran und in den Provinzen des Iran, erklärte der Innenminister des Regimes in einem erstaunlichen Eingeständnis im staatlichen Fernsehen am Dienstag. (Foto: Der Innenminister des iranischen Regimes Abdolreza Rahmani-Fazli)

Hier die Punkte, die Innenminister Abdolreza Rahmani-Fazli im Kanal TV1 am 26. November 2019 ansprach:

• Zwischen 130 000 und 200 000 Menschen haben an den Protesten im Iran teilgenommen.

• Die Protestierenden verlangten einen ‚Regimewandel’.

• Die iranische Opposition der Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI) oder Mujahedin-e Khalq standen hinter vielen der Proteste.

• Die Proteste des Iran fanden in mindestens 100 Bezirken der Hauptstadt Teheran statt.

• Die Proteste fanden auch in 27 der 31 Provinzen des Iran statt.

• In fünf Provinzen des Iran wurde ein staatlicher Notstand ausgerufen, darunter in Teheran, Fars, Isfahan und Khusistan.

• Die Protestierenden zerstörten mindestens 50 Zentren der Armee und Polizei, 140 Zentren der Regierung, 183 Polizeifahrzeuge, neun Seminargebäude, 731 Gebäude von mit dem Staat verbundenen Banken und 70 Gas Stationen.

So erstaunlich Rahmani-Fazlis Äußerungen sind, sie geben nur jeweils einen prozentualen Anteil des wahren Ausmaßes der Proteste im Iran wieder. Iranische Politiker und die staatlichen Medien versuchen ohne Unterlass, die Verbreitung der Proteste im Iran herunterzuspielen.

Hintergrund:

Der Iran ist Zeuge seines größten politischen Umbruchs seit der Revolution von 1979. Proteste für einen Regimewechsel mit den Parolen „Tod dem Diktator“ sind in mindestens 176 Städten ausgebrochen. Die Protestler haben es fertiggebracht, Hunderte von Zentren der Regierung, Außenposten des Sicherheitsapparats und Gebäude von mit dem Staat verbundenen Banken, Gasstationen und Seminargebäude zu zerstören. Das Regime sucht seine Zuflucht bei brutaler Repression, beim Töten von bislang mindestens 450 Protestierern und bei der Verhaftung von Tausenden anderer. Es hat auch das Internet des Iran für eine Woche vollständig gesperrt, sodass verhindert wird, dass Bilder von den Protesten an die Außenwelt gelangen.

Die Organisation der Volksmudschahedin des Iran (PMOI/MEK) hat bekannt gegeben, dass die Zahl der Getöteten bei den landesweiten Aufständen des iranischen Volkes die Zahl 450 überschritten hat.

Die wirkliche Zahl ist noch höher. Aber das Regime versucht verzweifelt, die wahren Ausmaße seiner grausigen Verbrechen zu verhüllen, wobei es verschiedene Taktiken benutzt wie das Abschalten des Internet und die Weigerung, die Leichname der Getöteten an die Angehörigen zu übergeben oder Begräbniszeremonien für sie zu verhindern.