Saturday, July 27, 2024
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Kein Visum für Atominspektor: Iran verweigert Einreise

Der Iran hat einem hochrangigen Atominspektor der Vereinten Nationen ein Visum verweigert. Der Experte sei auf Bitten seiner Regierung ausgetauscht worden, bestätigte der Sprecher des iranischen Außenministeriums. Weitere ausländische Experten bekommen Diplomaten zufolge nur noch Genehmigungen zur einfachen statt zur wiederholten Einreise. Die internationale Überwachung des iranischen Programms funktioniere zwar weiterhin, doch die Arbeit der Inspektoren werde durch die Einschränkungen erschwert.

Diplomaten aus dem Umfeld der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) berichteten, der abgewiesene Inspektor sei ein Experte für Zentrifugen zur Urananreicherung. Diese dienen zur Aufbereitung von Uran für die Verwendung als Kernbrennstoff oder als Spaltmaterial für Atomwaffen und stehen derzeit im Zentrum des diplomatischen Streits um das iranische Nuklearprogramm. Westliche Regierungen verdächtigen den Iran, er strebe nach Atomwaffen, was das Land selbst bestreitet.
 
Ein westlicher Diplomat berichtete außerdem, durch die vermehrte Erteilung von Visa nur zur einfachen Einreise werde die Arbeit von bislang vier bis fünf Inspektoren behindert. Die USA seien beunruhigt über das Thema. "Es ist keine unmittelbare Blockade, aber der Iran sorgt innerhalb seiner Rechte für Komplikationen", sagte der Diplomat. Das Land habe seine Zusammenarbeit auf ein Mindestmaß reduziert.