Saturday, July 27, 2024
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IAEA zeigt Diplomaten Bilder von geheimer iranischer Atomanlage

Von Fredrik Dahl
WIEN – Die UN Atomaufsichtsbehörde zeigte am Mittwoch eine Serie von Satellitenaufnahmen, welche den Verdacht einer versteckten iranischen Militäranlage erhärteten, die sie untersuchen wollen. Das sagten westliche Diplomaten. Teherans Botschafter verließ die Präsentation.
Die Bilder wurden bei einer nicht öffentlichen Sitzung der Mitgliedsstaaten der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gezeigt. Sie zeigen, dass es intensive Bestrebungen gibt, bestimmte Einrichtungen auf der Anlage von Parchin zu verdecken, so Diplomaten.

Auf dem aktuellsten Bild, das von Mitte August stammt, war ein Gebäude zu sehen, von dem die IAEA glaubt, dass der Iran dort Tests mit Sprengmaterial – vielleicht sogar schon seit einem Jahrzehnt – durchführt. Diese könnte für den Bau von Atomwaffen relevant sein und sie könnte sich unter der rosa Plane befinden, die zu sehen sei, hieß es weiter.

„Das war ziemlich fesselnd“, sagte ein hochrangiger westlicher Diplomat über die Sitzung mit dem stellvertretenden Direktor der IAEA, Herman Nackaerts, und dem stellvertretenden Generalsekretär, Rafael Grossi.

„Das letzt Bild war sehr scharf. Man konnte die rosa Plane deutlich sehen“, sagte der Botschafter.

Der Sinn des Abdeckens könnte darin liegen, weitere Satellitenbilder zu verhindern, so das US Institut für Wissenschaft und internationale Sicherheit (ISIS)

Die IAEA sagte letzte Woche in einem vertraulichen Bericht, dass es seit Februar„intensive Aktivitäten“ auf der Anlage von Parchin gibt. Dazu gehören der Abriß einiger Gebäude, die dann unter Tage verlegt wurden. Sie mache eine Untersuchung nötig und es käme nun darauf an, wie Teheran auf den Antrag eines Besuches der Anlage reagiere, die sich südöstlich von Teheran befindet.

Der Iran bestritt bisher, dass er den Bau von Atombomben plant und durchführt. Er sagt, Parchin sei eine konventionelle militärische Anlage.

Der iranische Botschafter in der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, behauptete, „die Bilder seien im Umfeld der so genannten Anlage gemacht worden“ und sie hätten nichts mit der Untersuchung der UN Agentur zu tun.

„Ein Foto von einem Satelliten zu machen und solche Schlüsse daraus zu ziehen….das ist kein Zeichen einer professionellen Arbeit dieser Agentur“, sagte er gegenüber Reportern nach der Sitzung.

IRAN: GEBT UNS DIE DOKUMENTE

„Jeder sollte sehr vorsichtig sein. Es könnte der Glaubwürdigkeit der Agentur schaden“, ergänzte Soltanieh.

Der Iran sagt, es bedarf erst eines weiter gefaßten Abkommens mit der IAEA, damit die Agentur den islamischen Staat besuchen und Zugang nach Parchin erhalte.

Laut des Berichts der IAEA hätte es „keine konkreten Ergebnisse“ in den letzten acht Monaten in einer Reihe von Sitzungen mit dem Iran gegeben.

In Bezug auf die schwierigsten Punkte des Berichtes sagte Soltanieh, dass der Iran zuerst die Dokumente sehen müsse, auf denen die IAEA seine Bedenken über die militärischen Dimensionen des Atomprogramms der islamischen Republik stützt.

Diplomaten sagten, dass die IAEA solche Daten nicht heraus geben darf, weil sie diese von Geheimdiensten erhalten habe und sie deren Tarnung aufheben würden.

„Sie müssen uns diese Dokumente geben“, sagte Soltanieh. „Ansonsten wird der Iran keinem Abkommen zustimmen. Ohne diese Dokumente können wir nicht beweisen, ob sie ohne Grundlage sind oder nicht. Wir sollten sie daher bekommen.“

Im Bericht der IAEA heißt es auch, dass der Iran die Zahl der Zentrifugen verdoppelt hat und dass sie in den letzten Monaten in einer unterirdischen Urananreicherungsanlage installiert worden seinen, damit man nach außen hin der Forderung des Stopps der Anreicherung nachkommt.

Hoch angereichertes Iran kann genutzt werden, um Atomkraftwerke zu betreiben, wie es der Iran vorgibt. Es kann aber auch benutzt werden, um atomare Sprengköpfe herzustellen, wenn man es weiter anreichert. Das vermuten der Westen und Israel und sehen es als das wirkliche Ziel Teherans an.